Geschwisterliebe…

Erde an Paradies:
Hallo liebes Bruderherz, die Zeit ist nun gekommen, da auch ich wieder in der Lage bin, dir zu mailen. Wie dir sicher niemand von meinen Verwandten (nicht mal meine Frau) gesagt hat, hat mich dein Abschied in ein tiefes Loch fallen lassen.
Es tut sehr weh, wenn man auf einmal keine Windeln mehr einkaufen muss (des hon i immer macha müassa, weil Mama sich net traut hot), wenn man das kleine Brüderlein nicht mehr in sein eigenes Bett tragen kann (schloft immer bei dr Mama i, o hüt no wens donnarat und blitzt odr meigana kon), aber wie gesagt ich konnte dieses Tief überwinden.
Nachdem ich bis heute nicht weiß, was du in Bali eigentlich tust, freut es mich zu hören, dass du zumindest ein paar Prüfungen zwischen den diversen Urlauben machen darfst und diese auch (eventuell nicht) schaffst, den für eine mögliche Verlängerung haben Michi und ich uns bereits in Innsbruck vorgestellt und wurden auch genommen. (des war net sehr einfach, weil beim doof dreinschauen und beim der Prüfungsfrage “was ist Urlaub” taten wir uns etwas schwer). Fast hätten uns die nicht vorhandenen Pickel ein Strich durch die Rechnung gemacht, aber wie gesagt Ende gut, alles gut.
Zum Schluß möchte ich mich noch für die (braven) Kommentare meiner Frau entschuldigen, aber irgendwie hat sie meine Vorschläge bezüglich einer ehrlichen Kommunikation nicht korrekt weitergegeben ( dia alta wibar manan noch, sie hätten an Stich bei da Pickelscheißer).
In diesem Sinne bis (leider) in 5 Wochen.
Noch eppas zum Schluß:
Wascht du, dass i 20 Johr frühar in Pension gang wia du?
Des abr nur am Rande. I wünsch dir noch a paar stressige Täg (i was, des Wort stressig kennst du net, abr o an Student brucht a paar Fremdwörter zur Bildung).
In diesem Sinne, einer jenen, die auf dem Planet Erde noch arbeiten ….
Klaus

Zunächst einmal, vielen lieben Dank, meinen lieben zwei alten, zurückgebliebenen, äh zurückgelassenen Brüder, für eure herzlichen Glückwünsche zu meinen vermutlich bestandenen Prüfungen! Trotzdem muss ich wohl ein paar Sachen richtigstellen:

  • Das mit dem Loch in das du gestürzt bist, tut mir wirklich leid, ich hoffe nicht dass ich in das gleiche Loch fallen werde, wenn ich deine Windeln kaufen muss, welche du in 20 Jahren brauchen wirst. Zusätzlich hoffe ich doch sehr, dass ich mich mit einigen Rollstuhl-Spazierfahrten bei dir für das viele „ins-Bett-tragen“ einigermaßen revanchieren kann! 
  • Meine Hautirritationen, vom nicht-akademischen Proletariat gemein Pickel gennant, sind eine Folge und ein weiteres Indiz für meinen chronischen Studienstress den ich hier auf Bali erdulden musste! Ich erwarte natürlich nicht das ein Lehrer und ein Chef dies nachvollziehen können…
  • Die braven Kommentare meiner lieben Andi sind Balsam für meine gestressten Studentenseele und ich möchte ihr hier nochmals für ihre vielen lieben Worte danken!
Zum Schluss nochmal ein Dank an euch, meine zwei lieben, arbeitenden und brav steuerzahlenden Brüder, (und natürlich an alle anderen) die mir somit erst mein Auslandssemester ermöglicht haben und auch größtenteils finanziert haben! Bleibt ja gesund und arbeitet fleißig, damit ich mir noch ein paar Semester studieren leisten kann!
Bis bald, euer jüngster Bruder
Christian 

6 Antworten to “Geschwisterliebe…”

  1. Hallo, geliebtes Bruderherz!
    Zum Kommentar von unserem lieben Bruder bzw. Deiner treffenden Antwort „Geschwisterliebe“ gibts kaum mehr was hinzuzufügen, außer: lieber Pickel im Gesicht als am A….“
    Ja, ich fahre am Samstag nach Ancona und bleibe dort 3 Wochen, ich bin also vor Dir wieder zu Hause. Ich freue mich schon so sehr, Dich wieder zu sehen!!!
    Übrigens, Deine allerliebste Katze liegt grad in Deinem Bett und kümmert sich einen Dreck um den Rest der Welt – recht hat sie!
    Ich wünsche Dir noch eine wunderschöne Zeit auf Bali!
    Viele liebe Grüße, natürlich auch von der Kochlöffel- und Teppichklopferschwingenden Mama und dem immer braven Papa sowie der allerliebsten und allerschönsten Katze Morhle (muß heute noch zum „Service“) und auch von Deiner liebsten Schwester

  2. Hallöchen!!!!!!:)

    1:0 für dich, dein Kommentar ist auch nicht von schlechten Eltern! Bin gespannt was deine Brüderchen darauf sagen (schreiben) werden. Danke das sich bei der Geschichte gut abschneide – hab auch schon einen Platz auf unserer Terrasse reserviert.
    Dein allerliebstes Brüderchen plant dafür ein tolles Grillfest am 16 August für uns alle da am 17 Mama und Papa sowie Mona ja schon in den Urlaub fliegen. Freu mich bis bald und tausend Bussi

    Andrea

  3. Bin sprachlos ob solcher Dreistigkeit. Hat noch keinen Tag richtig gearbeitet und schmäht die mühsam sich durchs Leben kämpfende (mit ehrlicher Arbeit – jawolll!) aufs Übleste. Aber die nächsten Wahlen kommen ja im Herbst – da gibt es sicher eine Partei zu wählen die verpflichtenden Arbeitsdienst für Studenten zusätzlich zu den Studiengebühren einführt. Meine Stimme haben die.

    (Übrigens: Dass sich ebenfalls dem Müßiggang hingebende Hausfrauen mit solchen Bummelstudenten solidarisieren ist ja noch zu begreifen – warum dürfen diese aber ihre Sprüche in der Öffentlichleit ungestraft äußern? Und das des Öfteren? Ohne Konsequenzen? Der Haushaltsvorstand soll einschreiten und ein Computerverbot erassen! KLAUSI MACH WAS!!!

    Michi

  4. Halllo Michi,
    ob sie jetzt an Schm.. redan, odr schriban isch eh scho wurscht, i hoff nur, das es bald an intelligenta Computer git, der ersch gär net i schaltat, sobald er a Frauastimm hört … (gilt natürli o fürs Telefon!!)
    Danke auch für den Wahltipp.
    Aber jetzt zum Pickelsch… ääähh zum allerliebsten Bruderherz:
    Danke für die Hilfe in 20 Jahren, ich habe sofort sämtliche Versicherungen die der Altersvorsorge dienen gekündigt.
    Wie ich deinen Schilderungen entnehmen kann, hast du also zumindest in 20 Jahren vor, in ehrlicher, unermüdlicher und aufopferungsvoller Weise deinem armseligen Studentenleben ein Ende zu machen. Das muss doch ein Lichtblick sein, gerade für Jemanden der orientierungslos und bis jetzt ohne Hoffnung auf sinnvolle Tätigkeit (außer den Steuerzahler zur Last fallen) dahinstudiert.
    In diesem Sinne bis bald
    Klaus
    (des mit am Grillfest isch natürli an Schmäh, des machan miar a Wocha frühar – ohne Schmarotzer))

  5. Hallo Chrischi!

    Nach dem es dem Ende zu geht mit deinem Studium werden auch deine Brüder noch aktiv mit schreiben. Obwohl sie kein gutes Haar an dir und an uns Frauen lassen nehme wir sie doch (nicht) ernst.
    Bei mir hätte auf jedenfall der Computer- sowie das Telefon es schwer an meiner Stimme zu erkennen ob er einschalten darf oder nicht (da ist mancher Mann schlimmer dran)!
    Aber gut solltet ihr es noch nicht wissen die Fäden haben immer die Frauen in der Hand und euer liebes Bruderherz Christian hat dieses auch erkannt!
    Bleib deinem Motto treu sonst wirst du auch so ein griesgrämiger verbohrter Arbeiter der die Menschheit nicht versteht wenn sie ein Auslandsstudium machen!!!!!!
    Bis bald Andi:)

  6. Zwischenbewertung aus Bali!
    Als Verantwortungsvoller Bruder hab ich die Bürde auf mich genommen das Studentenleben meines „kleinen“ Bruders in Bali zu inspizieren.

    Anbei die Beurteilung / Zeugnis des Studenten „Chrischi“ nach meinem Kurzbesuch.
    Aufgrund technischer Probleme und einer fehlenden Beurteilung hat sich die Bewertung verzögert.

    Zwischen Zeugnis Juni08
    Sauberkeit Zimmer: 1- (mit Haushaltshilfe)
    Kochen: nicht beurteilt
    Bügeln: 1 (EM-Beamer Leinwand faltenfrei)
    Ortskenntnisse: 2 (Lokale: Note 1, Hotels: Note 3)
    Moped-Fahrverhalten: 2 (an Eingeborene angepasst)
    Kommunikation, Verständigung mit Eingeborenen: 2 (Markt/Basar gerechte Kommunikation)
    Kommunikation, Verständigung mit „Eingeborenen-Innen“: nicht beurteilt
    Teamfähigkeit: 1 (unermüdlich bis nach Mitternacht)
    Organisation: 1 (Wiederkehrende Tages- (Nacht) Abläufe;
    Turnen: nicht teilgenommen (Knieschaden)
    Uni-Fehlstunden: ½ Tag (zufriedenstellend)
    !!!:
    Respekt vor „ÄLTEREN“ Personen (Brüdern): 3-

    Schriftliche Beurteilung:
    1. Tag:
    Ein wenig verschlafen und ziemlich überrascht hat mich der Student begrüsst. (Anmerkung: Die Visite war unangemeldet, und der Student war müde vom studieren.) Zuerst wurde das Quartier des Studenten inspiziert. Dieses wurde in einem recht ordentlichen Zustand vorgefunden. Haushaltstechnisch gab es ein Lob von seinen Mitbewohnern (Stundenteheim „Villa-Kerobokan“) für seine Bügelkenntnisse. Ein bisher verstecktes Talent wie mir scheint.
    Ein gemeinsames Abendessen, auf Vorschlag des Studenten, beendete den 1. Tag. Nach dem Essen wurde ich von dem Studenten in mein Quartier chauffiert. Die Ortskenntnisse des Studenten waren aber nicht so gut, dass wir ohne Nachfragen (in einem Lokal) zum Hotel fanden.

    2. Tag:
    Erste Inspektion der Umbebung des Studenten (ohne Student).
    Am Abend wurden die Kenntnisse des Studenten im Umgang mit den Eingeborenen getestet.
    Feilschen und Bestellen in einem „Seafood Restaurant“ wurde mit Bravour gemeistert.
    Nach einem speziellen Prüfungsmodus, wurden die lokalen (Lokal) Kenntnisse überprüft, und mit „Sehr Gut“ beurteilt.

    3. Tag
    Aufgrund höherer Gewalt (grosses Fussballereignis in Europa) wurde die Inspektion auf das nötigste reduziert. Alle relevanten Fächer konnten aber bewertet werden. Die letzte Bewertungsnote „Respekt vor …“ wurde noch von „höherer“ Stelle nachgereicht. Mit ein wenig Anstrengung kann der Student bis zum Ende des Studiums (Jahr: 20??) sicher noch eine 2+ erzielen.

    Anmerkung des Prüfers:
    Studiert der Student nochmals in einem „heissen“ Land, wird der Prüfer natürlich wieder für eine Stippvisite unternehmen.

    Ort, Datum: Prüfer:
    Taoyuan, Juli 2008 Jüngster Bruder

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